1. WM Quali 2024
Finja Martin löst Ticket für die 2. WM-Quali
Sonntagabend, kurz vor 20 Uhr – Rad, Kampfgericht, Trainerin – alles stand bereit für den großen Auftritt von Finja Martin auf der 1. WM-Quali im Rhönradturnen in der Almhalle Bielefeld. Es stand die Königsdisziplin des Rhönradturnens an, die Musikkür. Zuvor hatte Finja bereits im Sprung und Spirale wertvolle Punkte gesammelt, die Musikkür würde die Entscheidung bringen, ob sie zu den 10 besten deutschen Turnerinnen gehört und damit auch die Qualifikation für den zweiten Ausscheidungswettkampf schafft.
Auf der Tribüne hatte sich ganz Rhönrad-Bielefeld versammelt, um Finja die Daumen zu drücken und mitzufiebern – und Finja lieferte ab: Ab der ersten Sekunde war sie in ihrem Element und in der Musik drin, jedes Schwierigkeitsteil klappte ohne Wackler, jede Bewegung passte zur Musik, jedes Kreativelement glückte. Auch das neu erlernte zentrale Teil, eine Riesenbrücke mit Wechsel der Standfläche in eine Brücke, gelang und nach 3:15 landete sie nach einem hohen Rückwärtssalto im perfekten Stand, Schlusspose – und die Tribüne brach in lautstarken Jubel aus. 15,33 Punkte lautete das Ergebnis der Kampfrichter – eine absolute Traumnote, hatten doch Weltmeisterinnen Kira Homeyer, Karina Peisker und Ella Köhler mit Wertungen zwischen 15,35 und 15,95 nur unwesentlich die Nase vorn. Und Finja hatte mit ihrer mitreißenden Kür nicht nur das Publikum auf ihrer Seite, sondern auch die Kampfrichter: Der gesondert angezeigte Wert für die artistische Impression der Übung war der Höchste des ganzen Tages.
Gespannt warteten nun alle zu später Stunde auf die Siegerehrung. Und dann brandete erneut Jubel auf der Tribüne auf und im Innenraum flossen die ersten Tränen bei Turnerin und Trainerinnen: Platz 9 und damit der Startplatz für die zweite WM-Quali in drei Wochen in Kirchweyhe war sicher. Jaane Bröckel, die am Vormittag in der Jugendkonkurrenz gestartet war, verpasste hauchdünn als 11. Den Einzug in die nächste Runde. Zwei Großabzüge in der Spirale sowie eine kleine Unsicherheit in der Geradekür, die leider viele Schwierigkeitszähler kostete, waren in dem starken Feld der 15 bis 18 jährigen, in dem Jaane auch die jungste Turnerin war, zu viel. Trotzdem war sie zufrieden über ihren Wettkampf und wird auf der deutschen Meisterschaft im Juni selbstbewusst an den Start gehen können. Die Chancen für Jaane stehen gut, dort erneut den Sprung auf einen der vorderen Plätze zu schaffen, da sie dann wieder in ihrer Altersklasse 15/16 turnen wird und die älteren Jugendlichen in einer eigenen Klasse starten werden.